
Zweieinhalb Jahre nach „Die Berliner Luft“, steht das zweite Deutschrap-Album des Wahlberliners in den Startlöchern. Für die Produktion von „Kartenspiel“ hat sich Onosizo mit dem Hamburger Beat-Virtuosen Larsmellow zusammengetan. Aus der Zusammenarbeit sind 13 Songs entstanden, die noch die alte Seele des Hip Hop atmen. Die Produktion erinnert diejenigen, die im 90er Hip Hop Sound verwurzelt sind, eben an jene Zeit. Der Unterhaltungswert der Produktion bezieht sich jedoch auf die heutige Gesellschaft und ihre Themen. In der Produktion verschwimmen die Grenzen zwischen Alt und Neu, und es wird deutlich, dass Onosizo und Larsmellow ihren Wurzeln treu geblieben sind, ohne sich der Nostalgie hinzugeben.
Wir befinden uns im Jahr 2025. Die Aktivitäten der Letzten Generation sind seltener geworden. Es spricht kaum noch jemand über die letzte Pandemie. Manche Clubs haben sich über Wasser gehalten, andere wiederum mussten, als Nachwirkung der Pandemie, aufgeben. Auf der Strasse ist der Umgang miteinander rauer geworden, und irgendwie verspüren viele den Drang, sich neu zu positionieren.
Das Album „Kartenspiel“ fällt genau in diesen Ton und beansprucht berechtigterweise seinen Platz in der Musiklandschaft. Einen Platz der Ruhe und Gelassenheit, da, wo gerumpelt und gepoltert wird. Denn es scheint so, dass trotz der Erfahrungen der letzten Jahre, noch relativ viel Lärm um Nichts herrscht.
Manche Wege trennen sich, obwohl noch alles gut war „Just A Week Ago“. „Alles Dreht Sich“ und man ist schnell überfordert. Man sieht nur graue Wolken, aus denen „Regen“ fällt.
Vor diesem Hintergrund war es wichtig, ein wenig Hoffnung zu schaffen. Es war wichtig, einen musikalischen Kick zu schaffen, der das Blatt wendet und dabei hilft, den „Kopfkrieg“ zu überstehen. Ein Kick, der uns zurück in den „Modus“ bringt, um den eigenen „Big City Hustle“ durchziehen zu können.
Man kann die Welt nicht verändern, aber man kann mit Herz und Seele sein „Ding Machen“, und vielleicht dadurch die Dinge, wenn auch nur für einen kleinen Kreis, etwas besser machen.
Diesen Gedanken über das “Ding Machen” hat der Produzent Ellias Meinel musikalisch umzusetzen gewusst, und der Rapper Esentiell aus Plauen hat den Ansatz textlich und mit einem Part ergänzt.
Das Album „Kartenspiel“ ist eine Wiederspiegelung dessen, was einen Musiker zum Musizieren treibt: Hoffnung. Man kann bei einem Kartenspiel sein Glück auf die Probe stellen. Man kann aber auch nur auf das Glück vertrauen.